Steve Baker
Festivalleiter Steve Baker lebt seit seinem 22. Lebensjahr von und mit der Mundharmonika und gilt als einer der führenden Spieler unserer Zeit. Er wuchs in London auf und zog in den späten 1970er Jahren nach Deutschland. Neben seiner Arbeit als Live- und Studiomusiker, hat er mehrere einflußreiche Bücher über das Instrument veröffentlicht und ist langjähriger Berater der Firma Hohner.
Steve gründete die Harmonica Masters Workshops im Jahr 2003 und ist seitdem der musikalische Leiter. Er wählt die Dozenten aus, stellt das Konzertprogramm zusammen, engagiert die Begleitmusiker, leitet die Konzerte und Sessions und unterrichtete jahrelang auch selbst einen Kurs. Nach 20 Jahren beschloss er, sich vom Unterrichten zurückzuziehen, um sich auf die Leitung der Veranstaltung zu konzentrieren und den Staffelstab an eine jüngere Generation von Dozenten weiterzugeben.
Eines der Dinge, die Steve Baker als Harpspieler auszeichnen, ist seine umfangreiche Erfahrung als Studiomusiker in den 1980er, 90er und 2000er Jahren. Diese verschaffte ihm eine entspannte Vertrautheit mit den unterschiedlichsten Musikstilen, von Country und Americana bis hin zu kommerziellem Pop, Jingles und Filmmusiken, neben den (für Harpspieler) eher üblichen Genres Blues und Rock. Seine funkige, rhythmisch akzentuierte Phrasierungen, kombiniert mit einer raffinierten Klanggestaltung, vermitteln eine emotionale Intensität und Gefühlstiefe, die auf der diatonischen Mundharmonika selten zu hören sind, sein einzigartiger Sound hat Mundharmonikaspieler auf der ganzen Welt beeinflusst. Baker schöpft aus der Blues-Mundharmonika-Tradition und kombiniert sie mit Elementen aus Country, Folk, Funk, Soul und Jazz, um eine aufregende und individuelle Fusion zu schaffen, die stilistische Grenzen überschreitet und dabei völlig natürlich klingt.
Nachdem er ein Leben lang als angesehener Sideman so unterschiedliche Sängern wie Tony Sheridan, Chris Jones oder Abi Wallenstein begleitet hatte, beschloss Steve 2017, sich die eigene Musik zu widmen und zeigte sich zum ersten Mal als Sänger und Bandleader. Mittlerweile hat er drei Soloalben mit Originalmaterial auf Timezone Records veröffentlicht und wirft mit sehr persönlichen Songs, die sich einer einfachen Kategorisierung entziehen, ein kritisches Licht auf unsere unruhigen Zeiten. Nachdem er mehrere Jahre mit einer elektrischen Band gearbeitet hatte, formierte er während der Covid-Pandemie die LiveWires zu einer halbakustischen Besetzung um, die seine Folk-Wurzeln besser widerspiegelt, ohne dabei auf die Dynamik und Energie zu verzichten, die seine Musik schon immer charakterisiert hatten. Die Kombination aus Mundharmonika, Gitarre, Kontrabass, Perkussion und dreistimmigen Harmoniegesang erzeugt einen vollen, satten Sound, der von großer Dynamik geprägt ist.